Lustige Fakten vom Regattaplatz
Dieses Mal zwar nicht zum besungenen Liebesrevier, sondern zu sogenannten Tripel-Meisterschaften machten sich wilde, corana-gebeutelte Karlsruher auf zum Elfrather See. Darf man eigentlich noch von Uni-Ruderern sprechen, wenn man seit einem Jahr in einem Zelt Klausuren schreibt und für die Mensa reserviert wie im 4-Sterne-Restaurant? Maskenpflich hin, Inzidenz her- Hauptsache performen. Zum Glück wussten noch alle, wie das geht. Detaillierte Rennberichte können anderen monatlich erscheinenden und sehr zu empfehlendem Blättchen entnommen werden. Einschneidende Ereignisse sollten jedoch nicht unerwähnt bleiben, damit eventuell die übernächste Generationen aus den begangenen Fehlern lernt.
- Schweigen ist Silber, Riemen ist Gold (oder so ähnlich): eigene Siegchancen auf Null berechnen und vor dem Rennen allen erzählen, dass die Gegner um die Olympiaquali mitgefahren sind. Dann durch gezielte Spurts beide Meisterschaftsrennen gewinnen. Am Ende über den Überraschungserfolg freuen. Grandios beherrschte Tiefstapler-Strategie der riemenden Ladies.
- Die Zeit heilt (nicht) alle Wunden: wenn du einer ausgehungerten Meute eine Pizza in 60 Minuten versprichst, treten exakt ab der 61.Minute extreme Symptome von Unterzuckerung auf. Dem einen rauschen die Ohren, der andere schmiedet kannibalische Pläne, während sich der Großteil apathisch wartend von Mücken zerstechen lässt.0 Sterne für Duisburgs langsamsten Pizzabäcker.
- Gut massiert ist halb gewonnen: knetest du noch oder vibrierst du schon? Mit Massagepistole lassen sich Oberschenkel und Rücken bearbeiten, für weiteres ist der Motor zu stark (wurde natürlich nur vermutet). Interessanterweise korrelierte die Medaillenausbeute nicht wie erwartet mit der Massagezeit. Dann doch lieber der gute alte Massagekreis.
- Drei ist kein natürlicher Teiler von Vier: es gibt nie zu viele Kästen, sondern nur zu wenig Busse. Dieser pure Optimismus qualifiziert den Getränke-Beauftragten für die lebenslange Ausübung dieses Amtes. Nett zu erwähnen, dass ebenfalls an Sekt für die Damen, jedoch nicht an Korn für den Pokal gedacht wurde. Und ja, richtig gelesen, ganz nebenbei ist die Elite wieder beste deutsche Hochschule!
- Ein bisschen Schwund ist immer: nach seinem letztem Rennen musste ein Freshman-A. den immer anwesenden und sich langweilenden Sanitätern übergeben werden. Merke: opfere nur, wovon du noch zwei weitere hast! Auf der Rückfahrt trat schlagartige Besserung durch die Verabreichung isotonischer Getränke ein.
- Achter gut, alles gut: hybride Gratulation durch Aachen; erst HipHipHurra, dann Markierung mit Glückwünschen auf insta. So geht verlieren heute. Karlsruhe darf mit zwei Achtern zur EUG, außerdem sind noch alle anderen Frauen-Riemen-Boote nominiert. Jetzt braucht man nur ein bisschen Women-Power im Süden und schon wird der sogenannte Frauen-Achter in Berlin blass. Aufgrund ungünstiger Sternekonstellationen (einflussreicher Jupiter-gefährlich!) hat man sich dazu entschieden, europäische Ruderwettkämpfe erst im Jahre des Herrn 2023 wieder auszutragen. Safety first!
Ein ereignisreiches Wochenende, von dem es in dieser Form schon tausende gab, welches jedoch durch die eingelegte Zwangspause umso einprägsamer und emotionaler war. Ein Hoch auf den Coach, das DRK vor Ort, die Kochkünste der Freshies, den Wettergott und natürlich den DJ der Regattastrecke.